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Neubau auf der Hauptstraße in Dresden

Auf der Hauptstraße soll ein Plattenbau abgerissen werden und ein modernes Wohn- und Geschäftshaus entstehen. Kritiker fordern aber eine Barockfassade.

Im Streit um den Bau eines neuen Wohnhauses an der Hauptstraße lehnt die Stadt einen Wiederaufbau nach historischem Vorbild ab. Dort soll der bestehende Plattenbau, der bis an den Obergraben reicht, abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt werden. Ziel des Planungsamts sei es, die historischen Baufluchten wiederherzustellen, sagte Amtsleiter Andreas Wurff der SZ. Vor allem soll die Heinrichstraße wieder zur Hauptstraße hin geöffnet werden. Sie ist derzeit nur über einen kaum wahrnehmbaren Durchgang angebunden. „Der Wunsch nach einem historischen, einmal dagewesenen Stadtbild kann für die Beurteilung nicht herangezogen werden“, stellte Wurff klar.
Neumarkt-Verein entsetzt
Die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden (GHND) hatte sich entsetzt über die Planung der Neubauten geäußert, weil sie ebenfalls in modernem Stil gehalten werden soll. Der Verein hatte als einziger Außenstehender bisher Gelegenheit bekommen, die Pläne bei dem Investor, der Florana KG, einzusehen. Inzwischen meldeten sich weitere Kritiker des Projekts auch aus anderen deutschen Großstädten mit Leserbriefen zu Wort. Überall heißt es, die Bebauung des Neumarkts solle auch in der Hauptstraße zum Vorbild genommen und mindestens eine historisierende Architektur geplant werden.
Wie die jetzigen Pläne aussehen, bleibt vorerst weiter unbekannt. Florana wollte gestern trotz wiederholter Nachfrage kein Bildmaterial zur Verfügung stellen. Auch das Planungsamt lehnte unter Hinweis auf das laufende Verfahren ab, Unterlagen im Ortsbeirat vorzustellen. Es wolle lediglich den Bauausschuss in seiner kommenden Sitzung darüber informieren.
Die GHND hatte auch beklagt, dass die Stadt entgegen einem Beschluss des Stadtrats keinen Bebauungsplan für das Projekt aufgestellt hat. Hierzu erklärte Wurff, der Aufstellungsbeschluss sei nur zur Abwehr anderer Planungen herbeigeführt worden. Es habe nämlich Anzeichen gegeben, dass der vormalige Eigentümer, nämlich die Woba beziehungsweise Gagfah, eine Modernisierung der Plattenbauten beabsichtigte. Damit wäre der Durchbruch zur Heinrichstraße nicht gelungen.

Quelle: sz-online.de